"Dort, wo der See am schönsten ist..."
In der Römerzeit lag Pörtschach an der norischen Hauptstraße, die von Velden über Töschling das Seeufer entlang nach Krumpendorf führte.
Seinen Namen erhielt der Ort etwa um 600 von den Slawen: porecah = bei den Leuten, die am Bach wohnen. Im Jahr 1150 wurde Pörtschach erstmals urkundlich erwähnt (apud Porsach), und um diese Zeit erbaute auch ein aus dem Rheinland eingewandertes Adelsgeschlecht die "Seeburg" an der Stelle der heutigen "Hohen Gloriette". Diese Burg verfiel jedoch sehr rasch, während die vermutlich von Verwandten erbaute und wesentlich stattlichere Burg "Leonstein" die Jahrhunderte überdauert hat. Beide Geschlechter erloschen noch im 14. Jahrhundert. Um 1490 wurde dann das Schloß Leonstein erbaut, das zahlreiche Besitzwechsel erlebte. Die riesige Herrschaft Leonstein, die kurze Zeit sogar die hohe Gerichtsbarkeit innehatte, blieb bis zum Jahr 1848 für Pörtschach bestimmend.
Jahrhundertelang war Pörtschach ein bescheidenes Dorf, dessen Bevölkerung sehr viel Not ertragen mußte (Türkeneinfälle, Heuschreckenplage, Pest und Franzosenkriege). Erst mit der Erhebung zur eigenen Pfarre (1788) und der Errichtung einer Schule (1777) gewann der Ort an Bedeutung.
Als sich am Ende des 18. Jahrhunderts der Feldkirchner Bauer Franz Werzer in Pörtschach ansässig machte und einen riesigen Grundbesitz erwarb, wurde bereits der Grundstein für den späteren Aufschwung gelegt. Es sollte aber noch bis zum Jahr 1853 dauern, bis mit der Wörthersee-Schiffahrt die ersten "Touristen" nach Pörtschach kamen. Die Eröffnung der Eisenbahn (1864) brachte Pörtschach dann endgültig den "Anschluss an die große Welt". Um 1870 begann ein beispielloser Bau-Boom, und die vornehmsten Familien schlugen ihr Feriendomizil in Pörtschach auf. Die berühmtesten Freunde Pörtschachs waren wohl Johannes Brahms, Johann Herbeck und Thomas Koschat. Aber selbst Kaiser Franz Josef besuchte den Ort mehrmals und machte Pörtschach noch bekannter.
Als fast überall noch die Kerzen brannten, hatte Pörtschach als einer der ersten Orte Kärntens bereits elektrisches Licht (1904). In der ausgehenden Monarchie war es ein hochbeliebter international bekannter Kurort.
Die beiden Weltkriege setzten Pörtschach sehr schwer zu, denn der Fremdenverkehr, von dem der Ort so sehr abhängig war, kam praktisch völlig zum Erliegen. Doch bereits in den 20er Jahren blühte der Fremdenverkehr wieder auf und ein internationales, breitgefächertes Publikum besuchte den Kurort. Die Wirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre brachte den Ort hingegen an den Rand des Ruins. Im Zweiten Weltkrieg war Pörtschach ein Lazarettort, der 1945 von britischen Truppen besetzt wurde. Als diese im Mai 1950 Pörtschach wieder verließen, begann ein neuerlicher Aufschwung, der mit Rekordnächtigungszahlen von fast 700.000 Anfang der 70er Jahre seinen Höhepunkt fand.
Vor allem wegen seiner landschaftlichen Schönheit bleibt der "Curort von Gottes Gnaden", der heute 2.670 Einwohner hat, auch weiterhin ein Aushängeschild Kärntens.